Mäuse

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Aufgezeichnet von Hermann Wüst, Hegi

Bei starker Verbreitung richteten Mäuse an Wiesen und Kulturen oft grosse Schäden an. Zu dessen Bekämpfung wurde eine Mausekorporation gegründet, mit Ziel, dessen Verbreitung in Grenzen zu halten. An einer Frühjahres-Versammlung wurde der Mäusefang für die Jugend freigeben. Je nach Mausart erhielt man eine Entschädigung

  • Nüler (Wühlmäuse) 20 Rp.
  • Schären (Schärmäuse schwarz) 20 Rp.
  • Springer 3 Rp.

Die Mäuse konnten abends dem Kontrolleur abgeliefert werden, wurden gezählt und aufgeschrieben. Immer vor dem Martini-Markt war Zahltag, was jedem "Mauser" einen kleineren oder grösseren Sackgeld-Zuschuss eintrug. So war es dem Schreiber vergönnt, in der 1. Klasse einen Zahltag von Fr. 21 .80 abzuholen. Mit diesem Betrag wurde nun ein neues Sonntagskleid angeschafft. Kurze Hosen und Kittel kosteten Fr. 19.80, der Rest von Fr. 2.00 war Sackgeld für den Martini-Markt. Die meisten hatten ja nur Fr. 1.00 zur Verfügung. Die Ausgaben der Mausekorporation wurde mit einer Mausesteuer bei den Bauern je nach Landfläche eingezogen. Mit der Zunahme des Ackerfeldes und der Mechanisierung nahm die Mäuseplage ab. Der Mäusefang wurde eingestellt und die Korporation aufgelöst.